Frauen haben allerdings gegenüber den Männern einen großen Vorteil: Bis zum Eintritt der Wechseljahre sind Frauen durch Östrogene vor Herzerkrankungen geschützt, deshalb liegt der weibliche Altersgipfel bei Herzinfarkten bei 55 Jahren. Jedoch sind die weiblichen Hormone nicht unbesiegbar: Viele Raucherinnen sind bereits in jungen Jahren betroffen, Zufallsdiagnose Herzinfarkt.
Die Einnahme der Pille und erhöhte Cholesterinwerte im Blut multiplizieren zusätzlich das Risiko, schon vor der Menopause mit Herzproblemen im Spital zu landen. Dazu kommt, dass der Herzinfarkt bei Frauen in vielen Fällen rein zufällig diagnostiziert wird, weil sich ein Herzinfarkt bei Frauen subtiler äußern kann: Während Männer oft über Schmerzen in den Armen klagen, in Schweiß ausbrechen und Todesangst empfinden, zeigt sich ein Herzinfarkt bei Frauen häufig mit unspezifischen Symptomen wie Bauch- oder Rückenschmerzen, Unwohlsein, Schwächegefühl, Atemnot oder Schwindelanfällen.
Stress geht ans Herz
Frauenherzen schlagen anders. Weil Herzinfarkte bei Frauen häufig später diagnostiziert werden, sinkt auch die Chance, diese gefährliche Situation zu überleben. Auslöser eines Infarktes ist meistens Arteriosklerose, eine entzündliche Veränderung der Blutgefäßwand. Deren innerste Schicht wird porös und Blutpartikel wie Fett, Kalk und Entzündungszellen können in sie eindringen und sich dort ansammeln. In der Folge verdickt sich die Gefäßwand so stark, dass der Blutstrom behindert wird. Wenn sich an dieser Engstelle dann Blutgerinnsel bilden, kann es zu einem vollkommenen Verschluss kommen. Handelt es sich bei dem verstopften Blutgefäß um eine der Koronararterien, die den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen, führt der Verschluss zwangsläufig zu einem Absterben dieses Areals und in der Folge zu einem Herzinfarkt. Daher gilt: Je rascher die richtige Behandlung einsetzt, desto mehr Herzmuskel kann gerettet werden. Das ist der Grund, wieso man bei Frauen häufig einen Herzkatheter setzt, um das Blutgefäß freizubekommen.
Die Risikofaktoren für Arteriosklerose sind bekannt: Neben Zigarettenkonsum, Bluthochdruck, familiärer Belastung und Diabetes zählen auch Übergewicht und Bewegungsmangel dazu. Übrigens gehen Stress und im Besonderen auch Beziehungsprobleme zusätzlich ans Herz, wie eine schwedische Studie beweist: Die Frauen, die über Stress in der Ehe klagten, hatten laut dieser Untersuchung ein dreifach höheres Risiko für Herzprobleme als Frauen in einer entspannten Beziehung. Fazit: Nehmen Sie sich die Launen des Partners weniger zu Herzen. Liebesquerelen kosten nur Ihre Energie, die Sie besser in Sport investieren.
Hier können Sie die praktische Notfallskarte bestellen! Neben der Notrufnummer der Rettung finden Sie auf der Rückseite Infos rund um den Herzinfarkt und seine Anzeichen. Sie können außerdem Ihre persönlichen Daten eintragen. Die Herz-Notfallkarte kann so zu einem wichtigen Lebensretter werden!