COVID-19

 

 

 

Was Herzpatient:innen über COVID-19 und die Impfung wissen sollten ...

Prim. Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber

Präsident des Österreichischen Herzfonds, hat in einem Statement zur aktuellen Situation wichtige Hinweise und Informationen zu den Themen Erste Hilfe und Laienreanimation in Zeiten der Pandemie für Sie …

Antworten auf häufige Fragen

Habe ich ein erhöhtes Risiko, mich mit Corona anzustecken?
Nein – prinzipiell kann sich jeder Mensch anstecken. Patient:innen mit Herzerkrankungen können jedoch häufiger Symptome zeigen und auch schwerer er­kranken als Gesunde.

Soll ich etwas an meiner Medikamenteneinnahme verändern?
Die gewissenhafte Einnahme von Herz-Kreislauf-Me­dikamenten ist besonders wichtig. Bitte nehmen Sie alle Ihre Herzmedikamente genauso ein, wie von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vorgeschrieben. Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie nach, aber führen Sie keine Änderungen ohne vorhe­rige Rücksprache durch.

Was ist mit Arztbesuchen / Kon­trollterminen? Soll ich hingehen?
Bleiben Sie in Kontakt mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin, halten Sie Ihre Termine ein und fra­gen Sie im Zweifelsfall nach, ob es zu Änderungen im Behandlungsplan kommt. Kontaktieren Sie Ihr Spital bzw. die entsprechende Abteilung und erfragen Sie, ob Sie zu vereinbarten Terminen kommen sollen.

Achten Sie auf Ihren Lebensstil! 

Besonders wichtig sind gesunde Ernährung und aus­reichend Bewegung – gerade in der aktuellen Situa­tion. Ein überlegter und achtsamer Lebensstil ist bei vielen Herzkrankheiten eine wichtige Grundvoraus­setzung, um das Herz in die bestmögliche Form zu bringen. So verfügen Sie im Falle einer Corona-Erkran­kung über ein gesünderes und somit auch leistungsfä­higeres Herz und Sie haben entsprechend bessere Re­serven.

Nehmen Sie Beschwerden ernst!
Oft gleichen die Symptome von COVID-19 den Be­schwerden einer Herzerkrankung. Atemnot, die bei einer Lungenentzündung häufig vorkommt, kann einer Atemnot aufgrund eines geschwächten Herz­muskels sehr ähnlich sein. Sollten Sie also eine Zu­nahme von Atembeschwerden feststellen, nehmen Sie dies nicht auf die leichte Schulter und kontaktie­ren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

WICHTIG: Halten Sie sich auf jeden Fall an die offiziellen Empfehlungen. Sei es beim Tragen des Mund-Nasen Schutzes, bei Veranstaltungen oder bei Reisen. Achten Sie immer und überall darauf genü­gend Abstand zu Ihren Mitmenschen zu halten und nutzen Sie Hilfsangebote.

Univ.-Prof. Dr. Andrea Podczeck-Schweighofer

Vize-Präsidentin des Österreichischen Herzfonds, gibt Antworten auf die häufigsten Fragen von Herzpatient:innen zur COVID-19 Impfung …

Antworten auf häufige Fragen zur Impfung

Ich bin herzkrank – soll ich mich impfen lassen?

Patient*innen mit koronarer Herzkrankheit, Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen haben ein erhöhtes Risiko für einen schwereren Krankheitsverlauf, wenn sie sich mit dem Corona-Virus infiziert haben. Deshalb sollten sie sich unbedingt impfen lassen!

Soll ich vor der Impfung etwas an meiner Medikamenteneinnahme verändern?

Patient:innen mit Bluthochdruck sollen sich – wie gesagt – impfen lassen. Die Blutdruckmedikation (und auch andere Medikamente) sollen/ dürfen am Tag der Impfung nicht abgesetzt werden! Dasselbe gilt für Patient*innen, die Gerinnnungshemmer einnehmen. Diese sollen auf keinen Fall reduziert oder abgesetzt werden.

Ich leide an Herzschwäche – ist eine Impfung zu empfehlen?

Ja. Patient:innen mit Herzschwäche (Herzinsuffizenz) sollten ebenfalls geimpft werden. Auch diese Patientengruppe hat bei einer COVID-Infektion ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und schwerere Verläufe durch die Infektion.

Ich habe eine künstliche Herzklappe – was gilt es zu beachten?

Patient:innen mit künstlicher Herzklappe, die Marcoumar einnehmen, sind ebenfalls Kandidat:innen für eine Impfung. Das deutsche Robert-Koch-Institut empfiehlt zum Zeitpunkt der Impfung, die ja intramuskulär erfolgt, einen INR-Wert um 2,0 und eine längere Kompression an der Einstichstelle. Eine Endokarditis-Prophylaxe vor der Impfung ist nicht nötig

Ich habe eine Herztransplantation hinter mir – darf/soll ich mich impfen lassen?

Patient:innen, die eine Herztransplantation durchgemacht haben, sollen genauso geimpft werden

Wichtig: Nach erfolgter Impfung gelten die derzeit bestehenden Vorsichtsmaßnahmen auch für herzkranke Menschen weiter! Solange nicht ein großer Anteil der Bevölkerung geimpft ist (ca. 70 Prozent), besteht keine sogenannte „Herdenimmunität“. Das heißt, das Tragen von Masken, den vorgeschriebenen Abstand zu halten, regelmäßiges Lüften und allgemeine Hygiene ist weiterhin unumgänglich, um das Ansteckungsrisiko zu senken. Solange keine gesicherten wissenschaftlichen Daten über die Übertragung des Virus bei geimpften Personen vorliegen, gelten die empfohlenen Schutzmaßnahmen auch für geimpfte Personen.

#HörAufDeinHerz: Internationale Kampagne mobilisiert Herzpatienten

Eine internationale Informationskampagne will dazu beitragen, dass Menschen mit Herzbeschwerden wieder vertrauensvoll ihre Ärzte und Krankenhäuser aufsuchen und bei alarmierenden Symptomen unverzüglich medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Nähere Informationen finden Sie auf der Seite von „Meine Herzklappe„.